Psychologe Patric Pförtner

Patric Pförtner

M.Sc. Psychologe, Doktorand

"Ich kann einfach nicht gehen. Egal wie schlecht es mir geht, ich bleibe."

Mit diesen Worten begann Sabine unsere erste Sitzung. Ihre Augen waren gerötet, die Schultern hingen kraftlos herab. Sabine steckte seit Jahren in einer toxischen Beziehung fest - eine Situation, die ich als Psychologe leider allzu oft erlebe.

Vielleicht kommen Ihnen Sabines Worte bekannt vor?

Oder vielleicht kennen Sie diese Gedanken ja auch:

  • Ich habe niemanden außer ihm/ihr.
  • Ich habe zu viel investiert.
  • Ich schaffe es alleine nicht.

Toxische Beziehungen sind wie ein Sumpf, der uns langsam aber sicher hinabzieht. Doch es gibt einen Weg hinaus, und ich möchte Ihnen zeigen, wie Sie ihn finden können.

Was macht eine Beziehung toxisch?

Bevor wir uns ansehen, wie man aus einer toxischen Beziehung ausbrechen kann, ist es wichtig zu verstehen, was eine solche Beziehung überhaupt ausmacht. Hier sind einige typische Merkmale:

  1. Mangel an Respekt: Ihr Partner macht sich über Sie lustig, kritisiert Sie ständig oder ignoriert Ihre Gefühle. Das kann auch oft in der Öffentlichkeit passieren ode bei Freunden/Verwandten.
  2. Kontrollverhalten: Ihr Partner versucht, Ihre Handlungen, Ihren Alltag, wie Sie Ihre Freundschaften pflegen oder sogar Gedanken zu kontrollieren.
  3. Manipulation: Gaslighting, Schuldzuweisungen und emotionale Erpressung sind an der Tagesordnung. Was das mit unserem Selbstwert macht ist offensichtlich. Da kann nichts Gutes bei herumkommen ...
  4. Fehlende Unterstützung: Ihre Erfolge werden kleingeredet, Ihre Träume belächelt. Das ist besonders schlimm finde ich, denn so oft brauchen wir einen starken Partner in Krisen, um diese gut zu bewältigen. Wenn es also drauf ankommt, dann ist Ihr Partner nicht für Sie da.
  5. Unberechenbarkeit: Die Stimmung Ihres Partners schwankt extrem, Sie fühlen sich wie auf Eierschalen.

"Aber Herr Pförtner", sagte Sabine in unserer dritten Sitzung, "manchmal ist er doch auch so liebevoll, so romantisch, so voller Hingabe. Dann denke ich, alles wird gut. Das ist mein Traummann."

"Manchmal ist er so liebevoll ... dann denke ich, alles wird gut."

Ich nickte verständnisvoll. "Das ist ein klassisches Muster in toxischen Beziehungen, liebe Frau Ballweg. Diese kurzen Momente der Zuneigung halten uns gefangen, lassen uns hoffen. Hoffnung verlängert in solchen Beziehungen allerdings das Leid. Denn Hoffnung ändern nichts am Grundproblem."

Geht es Ihnen wie Sabine in Ihrer Partnerschaft?

Dann können wir gerne Ihre Situation in einem unverbindlichen Erstgespräch besprechen besprechen und herausfinden, welche Unterstützung für Sie sinnvoll ist. 

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Was ist der erste Schritt aus einer toxischen Beziehung?

Der Weg aus einer toxischen Beziehung beginnt mit der Erkenntnis, dass etwas nicht stimmt. Das die Realität nicht so ist, wie wir sie uns wünschen. Denn die Realität wird total verdrehen, um unser Selbstbild oder das Bild unserer Beziehung zu schützen.

Ich bat Sabine, ein Tagebuch zu führen. "Notieren Sie jeden Abend, wie Sie sich gefühlt haben als Ihr Partner wieder lauter wurde, was vorgefallen ist. Seien Sie dabei ganz ehrlich zu sich selbst."

Nach zwei Wochen war bereits der Folgetermin und Frau Ballweg saß mit roten Wangen vor Ihrer Webcam. "Ich... ich habe das Tagebuch geführt. Ich habe das einfach mal durchgezogen. So wie Sie es gesagt haben.", sagte sie leise.

"Und als ich es mir gestern Abend durchlas, war ich schockiert. Ich hatte gar nicht realisiert, wie oft ich mich schlecht fühle, wie viele Dinge er mir an den Kopf wirf. Gestern Abend konnte ich deswegen auch nicht mehr einschlafen und ich wollte heute eigentlich absagen..."

"...ich war schockiert. Ich hatte gar nicht realisiert, wie oft ich mich schlecht fühle..."

Dieser Moment der Erkenntnis ist oft so unglaublich schmerzhaft, aber er ist unglaublich wichtig. Er ist der erste Schritt in Richtung Veränderung.

Wie ziehe ich die Reißleine meiner toxischen Beziehung?

"Ich weiß jetzt, dass meine Beziehung toxisch ist. Aber wie komme ich da raus?" Diese Frage stellte mir Sabine, nachdem sie zwei Wochen lang ihr Tagebuch geführt hatte. Es ist eine Frage, die viele meiner Klienten in ähnlichen Situationen stellen.

Hier sind einige konkrete Schritte, die ich ihnen empfehle:

  1. Treffen Sie eine endgültige Entscheidung. Kein wenn und aber mehr. Der erste Schritt ist, sich selbst klar zu machen: "Ich will und werde diese Beziehung beenden." Sabine formulierte es so: "Ich habe beschlossen, dass ich es wert bin, glücklicher in Zukunft zu sein. Und jetzt bin ich es in dieser Beziehung einfach nicht."
  2. Suchen Sie sich Unterstützung. Informieren Sie Ihre beste Freundin oder Freund, oder Familienmitglieder über Ihre Situation und Ihre Absichten. "Als ich meiner besten Freundin alles erzählte, war ich überrascht, wie verständnisvoll und hilfsbereit sie war", berichtete zum Beispiel Sabine.
  3. Planen Sie Ihren Ausstieg. Bereiten Sie alles praktisch vor. In einer Ehe ist das etwas komplizierter, aber packen Sie heimlich eine Tasche mit dem Nötigsten, sichern Sie wichtige Dokumente und etwas Geld. "Ich habe einen Koffer bei meiner Schwester deponiert", erzählte Sabine. "Das gab mir ein Gefühl von Sicherheit."
  4. Wählen Sie den richtigen Moment. Wenn möglich, führen Sie das Trennungsgespräch an einem neutralen und öffentlichen Ort. Sabine entschied sich, ihrem Partner in einem Café mitzuteilen, dass sie geht.
  5. Seien Sie klar und ehrlich. Verwenden Sie "Ich-Botschaften" und bleiben Sie bei Ihrer Entscheidung. Sabine übte mit mir den Satz: "Ich habe mich entschieden, diese Beziehung zu beenden. Diese Entscheidung steht fest."

Sie fühlen sich in Ihrer Beziehung nicht mehr wohl und vermuten, dass narzisstische Verhaltensweisen eine Rolle spielen?

In einem unverbindlichen Erstgespräch können wir Ihre Situation besprechen und gemeinsam herausfinden, welche Unterstützung für Sie sinnvoll ist.

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Die Zeit nach der Trennung

Die Zeit unmittelbar nach der Trennung kann besonders herausfordernd sein. "Ich fühlte mich wie betäubt", erinnerte sich Sabine. "Ein Teil von mir wollte zurück, obwohl ich wusste, dass es zu nix führen würde."

In dieser Phase ist es wichtig, sich selbst zu schützen:

  1. Brechen Sie den Kontakt ab. Blockieren Sie Ihren Ex-Partner auf allen Kommunikationskanälen. "Das war der schwerste Schritt", gab Sabine zu. "Aber er war nötig, um wirklich loszulassen."
  2. Achten Sie auf Ihre Sicherheit. Wenn Ihr Partner zu Aggressivität neigt oder unberechenbar ist, zögern Sie nicht, zusätzliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen. In manchen Fällen kann es notwendig sein, vorübergehend in ein Frauenhaus zu ziehen.

"Ich hatte Angst, dass er mich nicht gehen lassen würde", erzählte mir eine andere Klientin namens Laura.

"Das Frauenhaus gab mir die Sicherheit, die ich brauchte, um mich neu zu sortieren. Ich zog mehr als 400 km, mit meinen zwei Söhnen, nach Heilbronn. Das war total überwältigend am Anfang. Aber nachdem meine Söhne wieder zur Schule gingen, hat sich auch meine Nervosität etwas gelegt."

Frauenhäuser bieten nicht nur physischen Schutz, sondern helfen auch psychologische Unterstützung und praktische Hilfe bei rechtlichen und finanziellen Fragen von externen Anbietern zu bekommen.

Sie sind eine wertvolle Ressource für Frauen in Krisensituationen.

Der Weg aus einer toxischen Beziehung ist nicht immer einfach, aber er ist möglich. Hoffen auf ein besseren Morgen verlängert das eigene Leid. Geben Sie die Hoffnung auf sobald Sie die Fakten in Ihrem Tagebuch vor sich haben.

Mit jedem Schritt, den Sie in Richtung eines selbstbestimmten Lebens gehen, werden Sie stärker. Bitte denken Sie immer daran: Sie haben ein Recht auf Respekt, Liebe und Glück in Ihren Beziehungen.

Haben Sie auch ein Problem in Ihrer Partnerschaft, das Sie bisher nicht lösen konnten?

Dann buchen Sie auch ein kostenfreies 20-minütiges Kennenlerngespräch per Videocall. Mit mir bekommen Sie einen Psychologen, der

  • Ihnen Raum gibt
  • Ihre Gedanken ordnet
  • Ihre Veränderung einfühlsam begleitet.

Ich freue mich und verbleibe mit

Vorfreude,

Ihr Patric Pförtner



Aktualisiert am: 12. August 2024


Magazin Beziehung


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