Kein Sex in der Ehe: Psychologe erklärt, wie lange es normal ist
Kein Sex in der Ehe: Psychologe erklärt, wie lange es normal ist
13 Min. Lesezeit · 15. August 2024
13 Min. Lesezeit · 15. August 2024
Das erwartet Sie in unserem Artikel:
Sex ist ein wichtiger Bestandteil einer erfüllten Partnerschaft. Doch was, wenn die Leidenschaft erlischt und das Liebesleben zum Erliegen kommt? Viele Paare in Langzeitbeziehungen und Ehen kennen dieses Problem nur zu gut. Die Gründe für eine sexuelle Flaute können vielfältig sein, doch oft fühlen sich die Betroffenen ratlos und alleingelassen.
Als Psychologe und Paartherapeut werde ich häufig mit Fragen konfrontiert wie:
Wenn auch Sie sich diese Fragen stellen, sind Sie nicht allein. Studien zeigen, dass sexuelle Probleme in Langzeitbeziehungen weit verbreitet sind. Doch es gibt Hoffnung:
In vielen Fällen lassen sich die Ursachen identifizieren und beheben.
In diesem Artikel werde ich die häufigsten Gründe für mangelnde Intimität in der Ehe beleuchten und konkrete Lösungsansätze vorstellen.
Von Kommunikationsproblemen über Stress bis hin zu körperlichen und psychischen Faktoren - Sie erfahren, was wirklich hinter Ihrem Sexleben stecken könnte und was Sie dagegen tun können.
Mangelnde oder ineffektive Rücksprache mit Ihrem Partner ist eine der häufigsten Ursachen für sexuelle Probleme in der Ehe. Viele Paare finden es schwierig, offen über ihre Bedürfnisse, Wünsche und Grenzen zu sprechen.
Die Angst vor Zurückweisung oder Verurteilung kann dazu führen, dass wichtige Themen unter den Teppich gekehrt werden.
Ein ehrliches Gespräch kann Intimität schaffen. Selbst der kleine Austausch bei der Autofahrt ist von Bedeutung.
Doch ohne ehrliche Gespräche ist es kaum möglich, eine erfüllende Intimität aufzubauen.
Hinzu kommt, dass Sex oft als isolierter Aspekt der Beziehung betrachtet wird.
Dabei hängt die Qualität des Liebeslebens eng mit der emotionalen Verbindung außerhalb des Schlafzimmers zusammen. Paare, die mehr Zeit miteinander verbringen, gemeinsame Interessen pflegen und sich wertschätzend begegnen, haben meist auch mehr Spaß beim Sex.
Anna und Tom sind seit 10 Jahren verheiratet. In letzter Zeit haben sie kaum noch Sex. In der Beratung stellte sich heraus, dass sie auch sonst wenig Zeit miteinander verbringen. Anna fühlt sich von Tom nicht gesehen und wertgeschätzt.
Anna: "Immer wenn ich versuche, mit Tom über unsere Beziehung zu reden, weicht er aus oder wechselt das Thema. Ich fühle mich so allein und unverstanden."
Tom: "Ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll. Ich habe Angst, irgendetwas falsch zu machen. Und ehrlich gesagt, bin ich nach der Arbeit oft zu müde für tiefgründige Gespräche."
"Ich bin nach der Arbeit oft zu müde für tiefgründige Gespräche."
Fühlen Sie sich in einer ähnlichen Situation gefangen wie Tom und Anna? Dann besuchen Sie doch gerne meine Online Paarberatung.
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Patric Pförtner.
Durch gezielte Übungen und Impulse gelang es dem Paar, wieder mehr miteinander ins Gespräch zu kommen und eine liebevolle Atmosphäre zu schaffen. Sie vereinbarten regelmäßige "Date Nights" und reservierten Zeit für Zweisamkeit ohne Ablenkung (also ohne Smartphones, TV & Co).
Schon nach wenigen Wochen stellte sich eine deutliche Verbesserung ein - nicht nur im Schlafzimmer, sondern in der gesamten Beziehung. Anna und Tom entdeckten sich neu und genossen die wiedergewonnene Nähe.
Eine weitere häufige Ursache für sexuelle Unlust ist Stress. Wenn Körper und Geist im Dauereinsatz sind, bleibt oft wenig Energie für Intimität und Erotik. Berufliche Anforderungen, die Betreuung von Kindern, finanzielle Sorgen - all das kann die Libido empfindlich dämpfen.
Viele Paare finden es schwierig, im hektischen Alltag Zeit für traute Zweisamkeit zu finden. Die Tage sind vollgepackt mit Terminen und Verpflichtungen, da bleibt das Liebesleben leicht auf der Strecke. Doch ohne bewusst geschaffene Freiräume kann die sexuelle Verbindung schnell zum Erliegen kommen.
Sabine und Peter haben zwei kleine Kinder. Seit der Geburt des jüngsten Kindes haben sie so gut wie keinen Sex mehr. Beide fühlen sich erschöpft und ausgelaugt.
Sabine: "Ich komme einfach nicht zur Ruhe. Ständig will jemand etwas von mir. Wenn ich abends ins Bett falle, bin ich völlig erledigt. An Sex ist da nicht zu denken."
"Wenn ich abends ins Bett falle ist an Sex da nicht zu denken."
Peter: "Ich verstehe das, mir geht es ähnlich. Aber ich vermisse die Nähe zu dir. Ich habe das Gefühl, wir entfernen uns immer mehr voneinander."
In der Beratung erarbeiteten wir Strategien, um trotz der Doppelbelastung Zeit für die Partnerschaft freizuschaufeln. Sabine und Peter organisierten feste "Auszeiten", in denen die Kinder von den Großeltern betreut wurden.
Außerdem lernten sie Techniken zur Entspannung und Achtsamkeit, um besser mit dem Stress umzugehen.
Langsam kehrte die Intimität in ihre Beziehung zurück. Beide spürten, wie gut es tat, wieder Zeit als Paar zu verbringen und sich ganz aufeinander einlassen zu können.
Der Sex wurde zärtlicher und intensiver als in den vorherigen Monaten zuvor.
Endlich sind wir uns wieder näher gekommen.
Manchmal stecken hinter Sexflauten auch körperliche oder gesundheitliche Probleme. Mit zunehmendem Alter verändert sich der Hormonhaushalt, was sich auf das sexuelle Verlangen auswirken kann.
Auch chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Beschwerden können die Lust und Fähigkeit zu sexueller Aktivität dämpfen.
Bestimmte Medikamente, etwa Antidepressiva oder Blutdrucksenker, haben ebenfalls oft negative Effekte auf die Libido.
Hinzu kommt, dass viele Menschen sich in einem weniger fitten Körper nicht mehr begehrenswert fühlen und sich aus Scham zurückziehen.
"Doch auch in gesunden Körpern kann die Sexualität brachliegen."
Gerade Frauen erleben häufig eine Diskrepanz zwischen dem grundsätzlichen Interesse an Sex und dem aktuellen Verlangen in der Situation. Stress, Erschöpfung und emotionale Belastungen wirken sich bei ihnen meist unmittelbarer auf die Lust aus als bei Männern.
Monika und Christian sind Mitte 50 und seit 25 Jahren ein Paar. Christians Libido ist unverändert hoch, während Monika seit den Wechseljahren kaum noch Interesse an Sex hat. Sie leidet unter Scheidentrockenheit und fühlt sich "wie ausgetrocknet". Außerdem ist sie mit ihrem Körper unzufrieden.
Monika: "Ich fühle mich alt und unattraktiv. Meine Haut ist schlaff, meine Brüste sind nicht mehr straff. Wie kann Christian mich noch begehren? Am liebsten würde ich mich verstecken."
"Ich hasse meinen Körper! Wie kannst Du nur an Sex denken?"
Christian: "Ich finde Monika nach wie vor sehr anziehend. Aber ich spüre ihre Unsicherheit und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Natürlich möchte ich sie zu nichts drängen, aber ich vermisse unsere Intimität."
In der Beratung ermutigte ich beide, offen über ihre Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen. Christian versicherte Monika, dass er sie genau so liebt, wie sie ist.
Monika begann, sich mit den Veränderungen ihres Körpers anzufreunden und ihn aktiv zu pflegen. Doch es dauerte Monate bis eine Normalität wieder einkehrte.
Gemeinsam suchten sie nach neuen Wegen, Intimität und Sinnlichkeit zu leben. Sie experimentierten mit Stellungen und Berührungen, die für beide angenehm waren, und integrierten Toys und Gleitmittel.
Statt einer "Alles oder nichts"-Haltung beim Sex entwickelten sie ein Repertoire an erfüllenden Aktivitäten.
Nicht zuletzt spielen auch psychische Faktoren eine große Rolle für das sexuelle Erleben und Verhalten. Menschen mit geringem Selbstwertgefühl fällt es oft schwer, sich fallen zu lassen und ihre Bedürfnisse zu zeigen.
"Die Angst vor Ablehnung oder Versagen kann die Lust im Keim ersticken."
Depressionen und Angststörungen, aber auch ungelöster Ärger und Groll gegenüber dem Partner sind ebenfalls häufige Lustkiller.
Wer mit sich und der Welt hadert, für den ist Sex meist kein Thema.
Franziska: "Immer wenn Manuel einen Annäherungsversuch startet, gehen bei mir die Rollläden runter. Ich will dann nur noch weg. Aber eigentlich liebe ich ihn doch!"
Manuel: "Ich habe schon alles versucht, aber Franziska blockt total ab. Langsam glaube ich, dass sie mich nicht mehr attraktiv findet. Das nagt ganz schön an meinem Selbstbewusstsein."
"Meine Frau blockt total ab! Egal was ich versuche, es führt zu nichts."
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mit Psychologe
Patric Pförtner.
In den Sitzungen zeigte sich, dass Franziska nach wie vor verletzt war, weil Manuel einige Jahre zuvor eine Affäre hatte. Obwohl sie ihm verziehen hatte, fühlte sie sich innerlich wie gelähmt.
Auch das Gefühl, beruflich zu stagnieren, machte ihr zu schaffen.
Gemeinsam arbeiteten wir an einer Verbesserung von Franziskas Selbstwert - sowohl durch kognitive Techniken als auch durch gezielte Aktivitäten, die ihr ein Gefühl von Selbstwirksamkeit gaben.
Parallel dazu übten Manuel und Franziska, wertschätzend und verständnisvoll miteinander zu kommunizieren.
Allmählich fasste Franziska wieder Vertrauen zu Manuel und konnte sich emotional öffnen.
Beide lernten, achtsamer mit sich und dem anderen umzugehen.
Nach und nach kehrte so auch die körperliche Intimität zurück.
Die Gründe für sexuelle Flauten in der Ehe sind vielfältig und meist vielschichtig. Oft spielen mehrere Faktoren zusammen: Kommunikationsprobleme, Alltagsstress, körperliche Beschwerden und psychische Hemmnisse greifen ineinander und versperren den Weg zur Lust.
Als Psychologe und Paartherapeut erlebe ich immer wieder, wie sehr Paare unter diesem Zustand leiden. Viele fühlen sich ohnmächtig und befürchten, dass ihre Liebe unwiderruflich verloren ist. Doch die gute Nachricht ist:
In den meisten Fällen gibt es Auswege aus der Misere.
Der erste Schritt ist, das Problem überhaupt als solches anzuerkennen und offen darüber zu sprechen. Schon damit ist viel gewonnen. Paare, die gemeinsam Verantwortung übernehmen und aktiv an ihrer Beziehung arbeiten, haben beste Chancen, die Kurve zu kriegen.
Scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie allein nicht weiterkommen. Eine Paartherapie bietet einen geschützten Rahmen, um Perspektivwechsel einzuüben, Blockaden aufzulösen und neue Wege der Begegnung auszuprobieren - emotional wie körperlich.
Denken Sie immer daran: Eine erfüllte Partnerschaft beruht nicht allein auf Sex, aber ohne Intimität fehlt ihr eine wesentliche Kraftquelle. Es lohnt sich, in diesen Bereich zu investieren - mit Respekt, Achtsamkeit und Beharrlichkeit.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen von Herzen alles Gute für Ihren weiteren Weg als Liebende und Liebender. Geben Sie die Hoffnung nicht auf und machen Sie Schritt für Schritt - es gibt viele Gründe für Optimismus.
Dann buchen Sie auch ein kostenfreies 20-minütiges Kennenlerngespräch per Videocall. Mit mir bekommen Sie einen Psychologen, der
Ich freue mich und verbleibe mit
Vorfreude,
Ihr Patric Pförtner
Aktualisiert am: 15. August 2024
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